Berlin, 9. Februar 2016: Die Energy Brainpool GmbH & Co. KG veröffentlicht ihr jährlich aktualisiertes Standardszenario zur Strompreisentwicklung bis 2040 mit zwei Szenarien. Eine zusätzliche Sensitivitätsanalyse untersucht die Auswirkungen der Vereinbarung zur Sicherheitsbereitschaft. Der Energy BrainReport 2016 wird im Zuge der E-world 2016 vorgestellt.
Der Energy BrainReport 2016 prognostiziert den Trend der Strompreisentwicklung bis zum Jahr 2040. Besonders politische Ereignisse auf dem Weltmarkt, die Commodity-Preise sowie strengere Klimaschutzpolitik beeinflussen die Strompreise. Gekennzeichnet sind die Strompreise bis 2040 durch eine hohe Volatilität bedingt durch den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien und noch fehlenden Flexibilitäten im Strommarkt.
Energy Brainpool untersucht im Energy BrainReport 2016 verschiedene Szenarien der Strompreisentwicklung bis 2040 für Deutschland im Kontext der europäischen Marktentwicklung. Modelliert wird die Entwicklung der Großhandelspreise auf stündlicher Ebene basierend auf dem fundamentalen Energiemarktmodell Fundamentalmodell Power2SimPower2SimFundamentalmodell Power2Sim. Der Energy BrainReport dient mit seinen jährlichen Base- und Peakload Strompreisen z. B. zur mittel- und langfristigen Planung von Energiebeschaffung und -erzeugung, als Grundlage für Investitionsentscheidungen sowie zur Kraftwerks- und Vertragsbewertung.
Anhand von zwei Szenarien mit unterschiedlichen Trends für Brennstoff- und CO2-Preisen werden Entwicklungspfade der Strompreise in Deutschland aufgezeigt. Eine weitere Sensitivitätsanalyse untersucht die Auswirkungen der Vereinbarung zur Sicherheitsbereitschaft durch das BMWi, Mibrag, Vattenfall und RWE auf Basis des Standardszenarios.
„Unsere Sensitivitätsanalyse zeigt einen geringen Einfluss auf der Sicherheitsbereitschaft auf die Strompreise. Das Abschalten der Braunkohlekraftwerke hat einen positiven Einfluss auf die Verringerung von CO2-Emissionen. Die gesteckten Einsparziele von 12,5 Mt CO2 im Jahr 2020 können in unserer Modellierung allerdings nicht erreicht werden.“ sagt Philipp Götz, Projektleiter bei Energy Brainpool.
Abbildung: Einflüsse der Sicherheitsbereitschaft auf Strompreis und CO2-Emissionen
Im Standardszenario werden die Strompreise auf Basis der Prämissen der Studie „EU Energy [...] Trends to 2050“ von der Europäischen Kommission sowie dem „450 Scenario“ des „World Energy Outlook 2015“ für Energie untersucht. Verglichen wird dies mit dem zweiten Szenario, welches konträr zum Standardszenario durch niedrige CO2-Preise gekennzeichnet ist und dessen Annahmen auf Grundlage des „Current Policies Scenario“ des „World Energy Outlooks 2015“ erstellt wurden.
In beiden Szenarien steigen die Strompreise bis 2030 stetig an und verzeichnen danach bis 2040 einen leichten Rückgang. Der Ausbau der erneuerbaren Energien führt häufiger zu Zeiten, in denen die Erzeugung größer ist als die Nachfrage. Der Markt reagiert darauf mit niedrigen Preisen – je nach Überschusshöhe auch mit negativen Preisen. Die Volatilität der Strompreise steigt an, vor allem durch mehr Stunden mit sehr niedrigen und negativen Preisen. „In den Zeiten mit niedrigen und negativen Preisen können vor allem flexible Stromerzeuger, Verbraucher und Speicher profitieren“ so Götz weiter.
Der Einsatz neuer flexibler Technologien verringert jedoch die Volatilität im Markt und nimmt sich damit die Geschäftsgrundlage. „Eine Abschätzung der möglichen und notwendigen Flexibilitäten im Markt ist für die nächsten Jahrzehnte auf Grund ihrer ungewissen technischen Entwicklung dieser individuell zu treffen“ so Götz. Auch die zukünftige Ausgestaltung des EEGs birgt Potential, die Volatilität zu beeinflussen, zum Beispiel durch Anpassungen bei der Vergütung von Stromeinspeisungen in Zeiten negativer Preise.
Im Standardszenario werden die gesteckten Ziele für den Klimaschutz abgebildet: „Für das Erreichen der Klimaschutzziele ist die Reformierung des Emissionshandels und der Förderung von umweltfreundlichen Technologien ein effektiver Weg“, so Götz.
Der Energy BrainReport 2016 ist als dokumentierte Version inklusive der Zeitreihen sowie als Management-Zusammenfassung erhältlich. Im Zuge der E-world 2016 stellt Energy Brainpool den Energy BrainReport 2016 vor und diskutiert Ergebnisse und deren Implikationen auf Energiebeschaffung, -handel und -vertrieb.