Einspeisevergütung wäre aufgrund negativer Preise in den letzten acht Monaten viermal gestrichen worden
Eine Analyse von Energy Brainpool zur neuen Sechs-Stunden-Regelung im Zuge des aktuellen Entwurfs des EEG 2014 betrachtet, wie die Regelung seit der Einführung negativer Preise im Jahr 2008 Anwendung gefunden hätte. Die geplante Novellierung bringt neue Herausforderungen bezüglich der künftigen Preiskonstellationen und damit verbundenen Vermarktungsstrategien mit sich.
Vom Wirtschaftsausschuss des Bundestages wurde in dieser Woche ein neuer Entwurf des EEG 2014 beschlossen. Darin findet sich ein neuer Paragraf:
§ 24 EEG Verringerung der Förderung bei negativen Preisen
(1) Wenn der Wert der Stundenkontrakte für die Preiszone Deutschland/Österreich am Spotmarkt der Strombörse EPEX Spot SE in Paris an mindestens sechs aufeinanderfolgenden Stunden negativ ist, verringert sich der anzulegende Wert nach § 23 Absatz 1 Satz 2 für den gesamten Zeitraum, in denen die Stundenkontrakte ohne Unterbrechung negativ sind, auf null.
Energy Brainpool hat in einer Analyse betrachtet, wie die Sechs-Stunden-Regelung seit der Einführung negativer Preise im Jahr 2008 Anwendung gefunden hätte. Insgesamt zehnmal sind Zeiträume von sechs und mehr aufeinander folgenden Stunden mit negativen Strompreisen aufgetreten:
Tabelle: Tage seit 2008 mit sechs und mehr aufeinander folgenden Stunden mit negativen Strompreisen (EPEX-Day-Ahead-Auktion), Download
Quelle: Energy Brainpool, eigene Berechnung
Die Analyse der Auftretenshäufigkeit solcher Preiskonstellationen über die Finanzierungszeit von EEG-Anlagen ist grundlegend für erfolgreiche Vermarktungsstrategien der erneuerbaren Energien. Zudem stellen die künftigen Entwicklungen die Stakeholder vor vielfältige Herausforderungen. Auch greift der neue EEG-Entwurf nicht auf, wie das kalendertagesübergreifende Auftreten der negativen Stunden mit der täglich stattfindenden Day-Ahead-Auktion zu vereinbaren ist, um eine daraus resultierende Risiko- und Verlustminderung zu gewährleisten. Die Auswirkungen der neuen Regelung auf die Erlöse der Direktvermarkter und Anlagenbetreiber ist somit unklar. Auch die differenzierte Betrachtung dieser Effekte auf die Strompreise und EEG-Umlage bedürfen einer weiteren Untersuchung.
Energy Brainpool bietet mit langfristigen Strompreisprognosen bis 2040 und individuellen Energiemarktstudien die passenden Antworten auf Basis des eigens entwickelten fundamentalen Energiemarktmodells Power2Sim. Speziell für erneuerbare Energien optimiert Energy Brainpool Vermarktungs- und Risikominderungsstrategien.